AI – Ein neues Zeitalter? Ja, aber..

In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass Künstliche Intelligenz in der Gesellschaft angekommen ist. Und das nicht nur als Theorie und mehr oder weniger akademisch, sondern sehr konkret, unmittelbar und zumindest in Teilaspekten auch meist praktisch und nützlich.

 Nehmen wir (auszugweise) ein Paar aktuelle Beispiele aus den Medien:

  • ChatGPT zeigt erstaunliche Möglichkeiten bei der Erstellung von Texten, die ohne Prüfung oft nicht mehr von „echten“ Fachtexten unterscheidbar sind.
  • Midjourney oder DALL-E baut auf Basis von Schlagworten unglaublich gute Bilder, die professionellen Arbeiten nicht mehr nachstehen und bis hin zum Deepfake taugen.
  • Bing arbeitet nun AI-unterstützt und rollt die dominante Suchmaschinenmacht von Google von hinten auf.
  • Apple Face erkennt AI-gestützt anhand von gesichtsbiometrischen Daten, ob der Benutzer wirklich berechtigt ist.
  • Facebook und Instagram werden bei den Feeds inzwischen stark von AI gesteuert.
  • Bei Amazon haben in der Logistik angeblich KIs über Voraussagemodelle erheblichen Einfluss auf viele Kernprozesse.
  • Chinesische Überwachungssysteme sind in der Personenerkennung inzwischen breit aktiv und wohl sehr gut geworden.
  • Die Steuerungen von Fahrzeugen werden zunehmend von entsprechenden Systemen zumindest zeitweilig übernommen, zuletzt sogar für einen Jet.

Zuerst einmal sind diese ganzen Beispiele interessant und auch gar kein Problem an sich, sondern schlicht Beispiele von unglaublichen Fortschritten in der Anwendung. Das ist eine sehr pauschale Aussage, trifft aber als Basisannahme durchaus zu. Neu ist aber die Qualität und die Einfachheit, mit denen auch nicht-Spezialisten ansprechende oder zumindest qualitativ sehr hochwertige Ergebnisse zu bekommen.

Auch wird von seitens der Entwickler darauf hingewiesen, wo der genaue Fokus der Anwendung dieser Lösungen liegt. Allerdings ist dieser Fokus, sofern formuliert, bei weiten weniger leicht zugänglich als die Funktion an sich. Und natürlich kann man zur Nutzung beliebiger Meinung sein, sobald Menschen sich damit beschäftigen, wird auch in anderen, oft auch deutlich dunkleren Gefilden nach Möglichkeiten gesucht.

Bisher ist es versäumt worden, sich mit den genauen gesellschaftlichen Auswirkungen zu beschäftigen im Sinne einer klaren Abgrenzung, was nun eine „gute KI“ sein soll und was nicht. Der Technik ist die Anwendung egal, sie tut primär, was sie kann, und ihr erlaubt wird.
Die (ebenfalls recht pauschale) Argumentation seitens der Interessenvertreter für breite und aktive KI-Nutzung geht in die Richtung, dass uns diese Technologie „langweilige“ und „wenig fordernde“ Aufgaben abnehmen kann und dafür mehr Zeit und Ressourcen für „interessantere“ und „mehr fordernde“ Aufgabenstellungen bleiben.

Dabei gibt es neben der Funktion erhebliche Querwirkungen in andere, persönliche Aspekte. Nicht zu vergessen, dass diese Argumente natürlich erst mal in der Realität bewiesen werden müssen.

Ganz vorne dran sind da Schutzrechte an den Lerndaten als völlig ungelöstes Thema zu nennen.
Die aktuelle AI-Technologie erfordert Lerndaten im erheblichen Rahmen. Diese Daten unterliegen fast immer Schutzrechten, wie z.B. Persönlichkeitsschutzrechte, Nutzungsschutzrechte, Lizenzrechten usw., auch wenn diese nicht immer explizit formuliert sind.
Diese sind bei der Entwicklung der Lösungen gerne sehr frei interpretiert worden, oft mit der Aussage, dass ein rein akademisches Projekt eine andere Interpretation der Rechtesituation ermöglicht als eine kommerzielle Lösung.
Auch ist der Umgang mit solchen Rechten in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich.
Ein fertiges Modell hat allerdings diese Einschränkung nicht und ist sehr schnell international verfügbar.

Wenn eine Lösung dann existiert (und sei es auch nur als ein Prototyp), wird sehr schnell die kommerzielle Nutzbarkeit erkennbar und bei entsprechender Attraktivität auch bald umgesetzt. Auch hier gibt es dann sehr interessante rechtliche Argumentationen, die ich grundsätzlich mal als legitim ansehe, in der Sache aber kritisch.
Am Ende steht dann gerne eine Umgebung, deren Herstellung scheinbar grundlegende Aspekte der Rechteprüfung und zur Übernahme der Verantwortung vermissen lässt. Klar ist auch, dass mit dem Veröffentlichen der Lösung auch kein Weg mehr zurückführt, die Büchse der Pandora ist geöffnet und die neue Realität ist gesetzt. Selbst wenn diese eine Lösung schnell wieder verschwindet, das Konzept ist etabliert, die Umsetzbarkeit bewiesen und eine Reproduktion in relativ kurzer Zeit möglich.

Je nachdem, wie stark die mediale Präsenz dieser Umgebung wird, kommen dann (erst) die Diskussionen um die Konsequenzen stärker zum Tragen. Da die letzten Beispiele ChatGPT und Midjourney sowohl eine ungewohnte technische Reife (auch aufgrund besonders vielen Lerndaten) als auch unmittelbare Auswirkungen haben, ist diese Diskussion dadurch erheblich stärker und konkreter und lauter geworden.

Interessanterweise zeigt sich in einzelnen Bereichen bereits, dass die Aussagen, eine KI hätte für Mitarbeiter oder Dienstleister in Unternehmen nur positive Auswirkungen, wohl eher ein Wunschtraum ist.
Am Beispiel von Midjourney und vergleichbaren Bildgeneratoren hat sich eine Veränderung für Tätige im Bereich Design/Illustration bereits angedeutet. Es scheint so, als würden hier Beschäftigte ihren Schwerpunkt von der Erstellung von Bildern und Designs hin zur Nachbearbeitung derselben verlagern (müssen). Der kreative, „interessante“ Teil erfolgt also schon in Teilen in der Maschine, nur das „langweilige“ Finetuning ist (noch) Handarbeit. Natürlich dann zu schlechteren Konditionen (Gehalt oder Honorare, Zeit, Freiheiten, …).

Eine ähnliche Problematik hat sich im Bereich der Musiker ergeben, nachdem es nun wohl schon möglich ist, Songs automatisch zu erzeugen, die von denen einer Band nicht mehr unterscheidbar sind, aber völlig ohne deren Beteiligung erstellt wurden. Interessanterweise scheinen die Auswirkungen hier geringer zu sein, da die Rechteverwertung juristisch erheblich stärker definiert, überwacht und durchgesetzt wird und damit eine „Einführung durch die Hintertür“ erheblich erschwert wird.

Bereits länger in der aktiven (kommerziellen) Nutzung sind KI-gestützte Textgeneratoren, auch im Journalismus. Hier hat wohl ChatGPT ein neues Kapitel aufgeschlagen, die Auswirkungen werden sich noch in seiner ganzen Schönheit zeigen müssen. Man kann aber davon ausgehen, dass der Anteil automatisch erzeugter Texte erheblich gesteigert wird, je besser die Qualität der erzeugten Texte ist oder in Zukunft sein wird.

Besonders spannend war für mich die aktuelle Forderung nach einem Stopp in der Entwicklung von KIs, unterstützt von einer nennenswerten Anzahl von Experten. Auch wenn ich manchen dieser Experten hierbei eine gewisse Schizophrenie bescheinigen möchte, ist es in der Sache durchaus ein wichtiges Signal.
Ich glaube persönlich zwar weniger an ein Szenario der Machtübernahme durch eine KI, sehr wohl aber an breite strukturelle Benachteiligung einzelner Gruppen aufgrund von durchautomatisierten Vorgängen in kritischen Bereichen.
Wie wäre es z.B. mit einer KI-gestützten Bearbeitung von staatlichen Hilfeleistungen? Oder eine starke Etablierung im Bereich der medizinischen Diagnostik? Beides wären sinnvolle Bereiche, die aber genauso katastrophale Auswirkungen auf einzelne haben könnte.

Persönlich sehe ich in der Technologie unglaubliches Potential, sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne. Allerdings glaube ich derzeit nicht an die nötige gesellschaftliche und persönliche Reife, dass diese Technologie die oft beschworenen Vorteile für alle bringen wird. Realistisch gesehen sind praktisch alle Bereiche des Lebens marktwirtschaftlich durchdrungen und werden auch anhand deren Kriterien faktisch gesteuert. Und da Firmen (per Definition) die primäre Aufgabe haben, Geld zu erwirtschaften, wird wohl der erste ausgeprägte Aspekt bei der Nutzung dieser Technologie(n) die Optimierung der Kostenstruktur bleiben, damit der Mitarbeiter.

Grundsätzlich müssen Spielregeln her, wie diese schöne neue Welt der KI-basierten Lösungen, die man durchaus mit dem Schlagwort „Breaking Invention“ gleichsetzen kann, nun für die Masse an Leuten sinnvoll eingesetzt werden kann und nicht nur als alleiniges Mittel zur Optimierung der Kostenstrukturen. Dabei muss es sowohl darum gehen, einen gesellschaftlichen Konsens (mindestens aber eine offene Diskussion) zu den vielen Aspekten zu schaffen und weiter zu treiben, aber auch mit den Kosten der Schaffung dieser Lösungen. Nicht zu vergessen mit der Kontrolle dieser Umgebungen. Den einfachen Weg, einfach alles zu verbieten, weil nicht zu kontrollieren, würde ich als wenig erfolgsversprechend sehen. Zum einen dürfte es die Weiterentwicklung auch in unerwünschten Aspekten lediglich behindern, zum anderen wird durch ein simples Verbot kein Fortschritt im gesellschaftlichen Diskurs erreicht. Auch wird ein Verbot bei fehlender Akzeptanz durch die Mehrheit der Bevölkerung (z.B. bei bekanntem Nutzen für den Einzelnen) wahrscheinlich in gezielter Unterwanderung im rechtlichen Graubereich führen, was keinem am Ende weiterhilft.

Wichtige Punkte sind hier der Umgang mit den Eingangsdaten und der Ressourcenhunger der Lernumgebungen zur Erstellung dieser Datenmodelle. Denn zum Training dieser Modelle ist erhebliches Maß an Daten, Hardware und Energie vonnöten.

Auch ist es derzeit noch kaum möglich, eine verlässliche Aussage zu Ergebnissen zu machen. Obgleich (wieder am Beispiel von ChatGPT) die Ergebnisse erstaunlich sind, sind diese kaum geeignet ohne Prüfung direkt verwendet zu werden. Auch wurde das System schon pseudowissenschaftlichem Geschwurbel und Falschaussagen überführt. Ohne Kontrolle sollten solche Systeme keine Anwendung finden.

Ebenso wichtig ist die offensichtliche Auswirkung auf die Arbeitswelt, wenn Bestandsberufe stark unter Druck geraten oder hinfällig werden. Das muss nicht notwendiger ein Verhinderungsgrund sein, aber der Umgang mit diesem Effekt muss klar sein und für Betroffene auch unmittelbar hilfreich. Strukturwandel ist eine Notwendigkeit, aber vom Einzelnen allein kaum zu lösen. Schon gar nicht in den kurzen Zeitspannen, die durch die IT allgemein faktisch gesetzt werden.

Das ganze wird erst richtig komplex, weil man diese ganzen Dinge im Verbund betrachten muss.
Ein Song besteht z.B. aus dem Text, der Musik, Cover, einer Produktion, Vertrieb etc.
Wenn man (basierend auf den aktuellen Lösungen) z.B. den Text durch eine spezialisierte KI bauen lässt, die Musik und das Cover auch, das Ganze dann über Streaming-Dienstleister vertreibt (deren KIs die Sichtbarkeit und Vermarktung beeinflussen) ist in der gesamten Wertschöpfungskette kein einziger professionell ausgebildeter Mensch mehr tätig.
Und das ist mit den Lösungen heute durchaus möglich, keine Fiktion.

Ebenso wichtig (allerdings kein alleiniges Thema bei KI-Anwendungen) ist das (sichere) Szenario von Missbrauch. Wieder am Beispiel von Midjourney konnten erstaunliche Deepfakes von Prominenten erstellt werden, die einer oberflächlichen Prüfung jederzeit standhalten können. Vergleichbare Ergebnisse konnten bei Videomaterial erreicht werden bis zu einem Grad, an dem nur noch Spezialisten eine Fälschung erkennen konnten. Wenn man sich dir Wertigkeit von Bildern und Videomaterial in der aktuellen Rechtsprechung vor Augen führt, sollte klar sein, wie weitreichend diese Entwicklung Einfluss auf unsere Gesellschaft nehmen wird. Gerade auch, weil viele Kontroll- und Prüfmechanismen schon jetzt entweder schlicht nicht (mehr) existieren oder nur noch minimal vorhanden sind. Gutes Beispiel ist die aktuelle Qualität mancher journalistischen Quellen, bei denen Quellenprüfung offenbar kein Schwerpunkt mehr ist.

Wichtig ist aber trotzdem nicht zu vergessen, dass die Technologie an sich ein sehr wertvoller Baustein in der Zukunft sein kann und sein wird (wie z.B. auch das Internet es war und ist). Aber nicht im wertefreien, rechtsfreien oder kontrollfreien Raum, sondern unter Beachtung von gesellschaftlich akzeptierten Regeln und Normen. Und genau da sollten wir erheblich aktiver werden, als bisher geschehen.

BTW: Dieser Text wurde persönlich ohne Zuhilfenahme einer KI erstellt, überarbeitet und veröffentlicht und enthält damit auch persönliche Fehler, Ungenauigkeiten und durchaus diskutable Meinungen. Nicht zu vergessen, ich übernehme auch persönlich die Verantwortung dafür. In meinen Augen die wichtigste Aufgabe, die man einer KI nicht übertragen sollte, kann oder darf. 

 

Katastrophe überall – das Zeitalter der Prepper – oder?

Die letzten Monate bzw. Jahre können mit absoluter Berechtigung als fordernd oder einfach nur anstrengend bezeichnet werden. Je nach Bewertung rangieren dann Pandemie, Kriegsaktivitäten, Umweltschutz (bzw. dessen Abwesenheit) oder offensichtliche Mangelerscheinungen in wirtschaftlichen, sozialen oder gesellschaftlichen Themen vorne in der persönlichen Wertung der Ereignisse, aber immer zusammen.

Durch die nun deutlich offensiver in die Bevölkerung getragenen Anregungen bzw. Aufforderung zur Vorsorge bzw. Anpassung der eigenen Gewohnheiten braucht es schon erheblichen Vorsatz die ganzen Probleme nicht zu erfassen.

Tatsächlich war der Knall ziemlich absehbar und viele der Maßnahmen schon lange bekannt. Überraschend ist lediglich die Geschwindigkeit, mit denen nun gearbeitet wird.

Die Szene der Prepper findet derzeit sicher haufenweise Zuwachs. Für mich sind die dort diskutierten Maßnahmen dann doch zu extrem, wenngleich auf die Spitze getrieben auch nicht falsch. Ich persönlich hoffe doch immer noch auf ein Maß an Restintelligenz beim Menschen und versuche mich im Rahmen meiner Möglichkeiten anzunähern und zumindest für mich besser zu werden.

Allerdings glaube ich durchaus, dass auch andere Gruppen hier gute Ideen einbringen können, ganz vorne dran die Bastler und die DIY-Szene. Die bieten natürlich keine allgemeingültigen Handlungsempfehlungen, aber durchaus solide Möglichkeiten sein eigenes Umfeld weiterzubringen. Alternativ kommen auch so immer wieder neue Produkte auf den Markt, die einen Aspekt neu bewerten und vielleicht die Situation verbessern kann.

Ich für meinen Teil bringe hier z.B. den Bereich der Elektrifizierung des Eigenheims auf eine deutlich höhere Stufe sowohl im Bereich der Eigenversorgung als auch im Bereich der Umweltfreundlichkeit.
Wasserversorgung und Heizung des Gebäudes sind weitere Themen, die durchaus vielfältig diskutiert und auch mit Alternativen gelöst werden können. Natürlich nicht allein, aber die Auseinandersetzung mit der Materie bietet auch die Option, wesentlich fundierter hinter die geführten Argumente schauen zu können und zwischen Wirtschaftsinteressen und sinnvollen Argumenten zu differenzieren. Auch in der Umsetzung von Maßnahmen.

Manchmal können auch im kleinen schon gute Verbesserungen erreicht werden, wenn man sich wirklich mit der Sachlage beschäftigt und nicht einfach nur eine Meinung übernimmt. Nicht perfekt kann trotzdem viel besser sein. Auch wenn es schwer ist und oft wirklich schmerzt, denkt mit und bildet Euch eine eigene Meinung!  Und das durch echte Recherche und immer mit einer gewissen Skepsis. Geschwurbelt wird von allen Seiten, leider oft mit dem Ziel Geld oder Einfluss zu erreichen. Leider zu selten, um Betroffenen wirklich zu helfen. Und Pauschalaussagen helfen halt nicht immer weiter, sondern verhindern oft auch kleine Verbesserungen.

Keine Zeit für Projekte – Summer in the city

Derzeit ist es im Blog sehr ruhig, und das hat einen Grund! Kurz gesagt, es ist Sommer 2021, ich bin vollauf mit Garten, Arbeit und Familie ausgelastet und auch sonst wenig motiviert ein neues Bastelprojekt zu starten.
Nicht zu vergessen, dass einige Renovierungsarbeiten am Haus leider immer noch nicht abgeschlossen sind und (eigentlich) meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Nicht zu vergessen die alljährliche Steuererklärung, igh.

Das hält natürlich nicht für immer vor. Vermutlich wird es im späten Herbst wieder langweiliger und ich damit mehr motiviert wieder mal irgendwas zu basteln.

Bis dahin, gehabt Euch wohl und genießt die Zeit bis zur nächsten Welle (ich hoffe aufrichtig das ich mich damit irre)!

 

Display upcycling fehlgeschlagen

Vor ein paar Wochen bin ich auf die Idee gekommen, das Display meines ältesten (und defekten) Laptops wiederzubeleben und als Display für mein Heimsystem zu verwenden. Bei einigen Suchen nach Teilen bin ich früher auf entsprechende Treiber-Boards gestoßen und war neugierig ob das klappt. Der Kontakt zum ausgewählten Verkäufer war ziemlich ordentlich. Mit den von mir gemachten Bildern wurde ein passendes Board ausgewählt und nach den üblichen 3-4 Wochen Lieferzeit ist das Teil aus China auch ordentlich bei mir angekommen. Es wurde allerdings mehrfach und deutlich darauf hingewiesen, dass ich das Display vorher auf Funktion testen soll. Laut Hersteller ist das der Top-1 Reklamationsgrund und Fehler. Naja, der Laptop ist tot, daher musste der Test ausfallen.

Heute war großer Test-Tag. Dabei fand ich gut, dass seitens des bestellten Boards schon alles fertig zusammengesteckt war und alle Anschlüsse verpolsicher ausgeführt sind. Damit war das Verkabeln recht einfach. Stromversorgung erst mal per Labornetzteil und Laptop als Grafikquelle sind da, also Strom an und warten. Das Board läuft offenbar (LED ein), der Laptop meldet ein Display in der richtigen Auflösung und die Hintergrundbeleuchtung geht auch an. Leider bleibt der Bildschirm schwarz.

Der Support konnte natürlich auch nicht wirklich helfen (war aber dafür richtig flott), hat aber (neben dem Hinweis es im alten Laptop zu testen) auf einen Screen-Tester hingewiesen. Leider für mich keine Option, da der auch mindestens 80€ kostet und wahrscheinlich auch nur zeigt, dass dieses Display tot ist.

Alle Versuche das Display aufzuwecken schlagen leider weiter fehl, damit bleibt der Versuch leider ein kompletter Fehlschlag (wobei die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg auch gering war). Grundsätzlich ist die Idee aber gar nicht falsch, vielleicht versuche ich das später bei einem anderen Laptop wieder (wenn das Display aber noch getestet werden kann). Und die 20€ für das Board kann ich auch verschmerzen, wenngleich mir der Erfolg wesentlich besser gefallen hätte ;-).

 

NoSolarPower – Wir haben Herbst

Nach den ereignisreichen Monaten bisher in 2020 stellt sich doch langsam heraus, dass es Herbst wird. Die Blätter werden bunter, das Wetter erheblich kühler bis schon ziemlich kalt, die Pandemie macht eine neue Runde und zwingt uns ins Haus, meine Haupttätigkeit als selbständiger Berater macht pandemiebedingt Pause und auch die Solaranlage zeigt wenig Leistungswillen. Das letztere natürlich aufgrund der inzwischen geringen Sonnenstunden, macht aber im Endeffekt keinen Unterschied. Nachdem inzwischen ein recht leistungsfähiges Monitoring läuft, kann ich das sogar ganz objektiv darstellen.

Zuerst mal die Leistungsdaten der Solaranlage selbst:

Man sieht noch gut die letzten (im Vergleich) sonnenreichen Tage im September und danach die für unser Umfeld typischen dunklen bzw. bewölkten Tage mit starken Nebeneinfluss. Leider müssen wir hier mit ausgeprägtem Nebel am Vormittag rechnen (wohl aufgrund der Nähe zu verschiedenen Flüssen) und danach auch dazu passender Bewölkung. Da tut sich die Sonne hart und schafft es auch an guten Tagen oft erst am späten Nachmittag mal durchzuspitzen. Da steht sie dann aber auch für die Anlage ungünstig, daher gibt es derzeit einfach kaum Leistung aus Sonnenstrom.

In der Konsequenz zeigt sich, dass die Anlage aktuell im Durchschnitt der letzten drei Wochen nur mehr ca. 760Wh pro Tag liefert, also erheblich weniger als noch im Monat davor (Spitzen bis 3KW am Tag). Natürlich kein Problem und auch nicht unerwartet, irgendwie macht es einen aber dann doch melancholisch wenn sich Technik und allgemeine Stimmung so anpassen.
Bei den wenigen Sonnenereignissen konnte ich auch schon feststellen, das mit den nun tiefen Sonnenstand die Module zumeist keine unverdeckte Sonneneinstrahlung sehen (außer um den späten Vormittag rum). Das wäre allerdings auch auf dem Carportdach nicht immer der Fall. Eigentlich kann ich das nur am Hausdach selber noch erreichen, schlicht weil es im Vergleich halt deutlich höher liegt, was ja auch eine Erkenntnis ist.

Die nächsten Monate bleiben hier weiterhin interessant, zumal ich ja immer noch meine ersten Erfahrungen sammle und damit fast jeden Tag neues lernen darf.
Und eine frühere Feststellung war ja schon, dass ohne Sonne halt nix geht.

Also gehabt Euch wohl und freut Euch über jedes bisschen Sonnenlicht!
Ich tue das bestimmt, sowohl wegen der Anlage als auch für die eigene Stimmung.

Nachtrag:
Leider scheint es im Winter mit Solarkraft generell nicht besonders gut zu klappen. Neben der baulichen Einschränkungen und der daraus folgenden Verschattungen sieht es auch mit Sonnenstunden generell mau aus. Ich bin zwar grundsätzlich weiter am überlegen, ob ich vielleicht eine zusätzliche Kleinstanlage dazu baue, allerdings dürfte der Winterertrag trotzdem auf niedrigen Niveau bleiben. Bei einem Kollegen sieht es trotz erheblich besserer Platzierung auch nicht viel besser aus.

Ein Blick auf die Sonnenstunden (Quelle: WetterOnline.de) der letzten 3 Monate zeigt das eigentliche Problem ganz gut:

Die Ertragsdaten der Solaranlage passen hier sehr gut dazu. Das nachfolgende Bild zeigt die Leistungsdaten/Stunde über den Zeitraum, nicht die aufsummierten Tageserträge! Es ist schön zu erkennen, das sich die Ertragsspitzen doch deutlich abgeschwächt haben. Neben den geringeren Sonnenstunden kann die Anlage mit den nun aufgetretenen Verschattungen durch den geringen Sonnenstand auch die vorhandenen nicht mehr so gut nutzen.

Hier nochmals die Leistungsdaten der letzten 4 Wochen. Hier allerdings die Erträge über den jeweiligen Tag aufsummiert. Man kann gut erkennen, das sich bei der Anlage nicht mehr viel tut, auch wenn sich mal ein Paar Sonnenstunden finden.

Ich denke das man ganz realistisch mit einer solchen Anlage primär den Sommer über Vorteile hat, im Winter aber nur noch wenig Nutzen daraus ziehen kann. Das korreliert auch mit den Erfahrungen anderer mit Solarthermie (aus nachvollziehbaren Gründen). Das ist kein Grund gegen eine solche Anlage, aber schon ein Faktor bei der Kalkulation oder Planung.

KI – Sind Siliziumhirne rassistisch?

Situation und (verkürzte) Historie
Gerade in den letzten Monaten wird überall und sehr medienpräsent nach künstlicher Intelligenz und intelligenten digitalen Assistenten geschrien. Auch wenn sich definitiv deutliche Verbesserung bei den produktiv eingesetzten Lösungen abzeichnen (wer kennt noch die nervige Büroklammer in MS Office?) ist es immer noch ein langer Weg. In der Vergangenheit empfand ich es besonders schwierig, das praktische alle sprachbasierten Lösungen (z.B. ChatBots oder Toolhilfen) keinen Kontext kannten und nur dummdödelige Antworten bauten, die entweder vorher manuell konfiguriert oder aus Beispielgesprächen in Chats und öffentlichen Foren generiert wurden. Damit wurde zwar (je nach Aufwand des Trainings) schon sowas wie ein Gespräch erreicht, aber ein Gefühl einer echten Kommunikation ist da nicht aufgekommen. Auch ein eigener Versuch mit einer Chatbot-Lösung zeigte zwar erstaunlich schnell Erfolge, aber eigentlich plapperte das System nur Aussagen von mir wieder nach. Modernere Lösungen werden hier besser, da die Umgebungen zunehmend besser eine Art von Kontextwissen erwerben und damit nicht mehr so einfach am Kommunikationspartner vorbei plappern.

Die neueste Variante nennt sich nun künstliche Intelligenz. Wenn man sich einliest, findet sich dahinter eigentlich immer ein Deep-Learning-Ansatz. Ohne auf Details einzugehen, steht dahinter ein Konzept wo ein Netz an Knoten mit entsprechenden Eingangsdaten darauf trainiert wird, auf gleichartige Eingaben ähnlich zu reagieren und auf neuartige möglichst sinnvoll. Knackpunkt ist hierbei, das es entscheidend auf die Eingabedaten ankommt wie das System am Ende reagiert. Sind die Daten nicht ausreichend umfangreich und nicht hinreichend gleichförmig und strukturiert, kann es zu merkwürdigen Effekten kommen.Das gleiche Problem hatte man übrigens auch, wenn als Basis für ChatBots vorhandene Forenbeiträge verwendet wurden und daraus Antworten generiert wurden. Leider kann man ein trainiertes Netz nicht so einfach korrigieren, indem man unpassende Antwortsätze einfach löscht. Hier muss also auf jeden Fall der Input bereinigt werden.

Gedanken dazu
Das Thema kann in beliebiger Breite und Tiefe diskutiert werden (und muss auch bis zu einem gewissen Grad dringend erfolgen), dennoch stark verkürzt ein Paar Gedanken dazu.
Egal welche Technologie Anwendung findet, die Qualität der Lösung ist stark abhängig von den Eingabedaten. Wenn aber reale Gespräche die (alleinige) Basis darstellen, vielleicht ergänzt um Schlüsselantworten auf Schlüsselfragen, werden zwangsläufig Wertvorstellungen die in den Gesprächen gezeigt werden übernommen. Je nach Hintergrund der beteiligten Personen ist somit klar, dass die Lösung hier stark beeinflusst wird.
Wenn also viele Daten, die schon des Volumen wegen nicht mehr vollständig gefiltert und bewertet werden können, gelernt und angewendet werden, wird das System folglich, z.B. als digitaler Assistent genauso kommunizieren wie die beteiligten Personen. Je nach Datenauswahl wird das System damit mehr oder weniger rassistisch, dominant, chauvinistisch, beleidigend oder sogar kriminell werden, aber definitiv ähnlich wie die Eingaben es waren. Ohne ergänzende Merkmale zur Bewertung sind alle Eingaben gleichwertig und werden auch gleich integriert.
Auch dürften sich verschiedene Gesprächsschwerpunkte ergeben, je nach Input. Um beim Beispiel eines ChatBots zu bleiben: Eine rechtsextremes Forum dürfte einen ausgeprägt rechtsextremen Chatbot ergeben, analog sollte ein Kinderchat hier ganz andere Effekte bewirken. Leider hat sich das schon als richtig erwiesen, da aktuell einzelne Lösungen mit frauenfeindlichen oder rassistischen Antworten aufgefallen sind und in der Form vom Netz genommen wurden.
Bei Analysesystemen stellt sich auch schon vereinzelt heraus, dass es entscheidend auf die Eingangsdaten und auf Begrenzung der Anwendbarkeit ankommt. Wenn z.B. überproportional viele Personen einer Ethnie verhaftet werden und ein Expertensystem mit reinen Falldaten gefüttert wird, kann es z.B. leicht folgern, dass diese Ethnie überproportional zu kriminellen Handlungen neigt.

Was ist daraus zu folgern?
Wie immer ist es wichtig, nicht einfach irgendwelche Daten in möglichst großer Anzahl in ein System zu pressen, nur um ein möglichst gutes Antwortverhalten zu bewirken. Auch muss sehr genau darauf geachtet werden, in welchem Bereich das System aus seiner „Erfahrung“ heraus überhaupt sinnvolle Aussagen liefern kann. Systeme dieser Art haben ebenso wie menschliche Kommunikationspartner eine Verantwortung gegenüber dem Gegenüber und müssen auch für Antworten geradestehen. Da dies für IT-Systeme kaum direkt gelten kann, sind deren Entwickler und Betreiber dafür verantwortlich (und sollten in direkter Konsequenz auch entsprechend haften).
Bei offenen Foren ohne Klarnamenzwang zeigt sich häufig ausgeprägtes asozialen Verhalten (nicht kausal, aber leider häufig in der Praxis wohl aufgrund der schlechten direkten Rückverfolgbarkeit). Wenn sich Lösungsanbieter und Betreiber darauf zurückziehen, das es nicht deren Verantwortung ist was das System tut, obgleich sie bei dessen Entstehung entscheidend beitragen, wird am Ende keiner verantwortlich sein. Und sich auf Unwissenheit zu berufen sollte auch keine Option sein.

Fehlende Verantwortlichkeit darf eigentlich nicht akzeptiert werden, zumal der Anspruch an eine solche Lösung vergleichbar ist wie bei einem menschlichen Akteur. Gerade auch weil diese Lösungen oft menschliche Akteure ergänzen oder sogar ersetzen. Zumindest im Bereich der strafbaren Aspekte und des asozialen Verhaltens ist eine gleichartige Beurteilung zwingend notwendig. Es ist auch kein Grundrecht eines Menschen in dieser Art und Weise zu agieren, ohne die Konsequenzen daraus zu tragen (auch wenn das derzeit bei vielen Leuten die vorherrschende Meinung zu sein scheint).

Stark vereinfacht muss also das Fazit sein, das KI-Systeme und semiintelligente Assistenten genauso rassistisch, dominant, chauvinistisch, beleidigend oder sogar kriminell sind wie deren Ersteller und Betreiber es erlauben. Und das es eine Kernverantwortung bei solchen Umgebungen sein muss, genau in Hinblick auf diese Eigenschaften besondere Sorgfalt walten zu lassen, aber auch für Fehlverhalten gerade zu stehen. Wie es auch im richtigen Leben sein sollte.

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